Recycling – Plan A http://www.plan-alternative.de nachhaltige Alternativen - für das gute Leben Thu, 07 Jul 2016 21:56:59 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.7.3 Rückblick 2014: Am 16.9. eröffnet der verpackungsfreie Supermarkt Original Unverpackt http://www.plan-alternative.de/index.php/2015/01/21/rueckblick-2014-am-16-9-eroeffnet-der-verpackungsfreie-supermarkt-original-unverpackt/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2015/01/21/rueckblick-2014-am-16-9-eroeffnet-der-verpackungsfreie-supermarkt-original-unverpackt/#respond Wed, 21 Jan 2015 00:11:21 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=8252

Von den 250 kg Müll, die durchschnittlich jährlich pro Person im Haushalt anfallen, sind ungefähr 70 kg Verpackungsmaterialien, die meistens nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden. Viele davon stammen von Lebensmittel – über 80% aller Supermarktprodukte sind inzwischen mit Plastik, Pappe und anderen Materialien verpackt. Für einige dieser Verpackungen wurden Recyclingsysteme entwickelt, andere wandern in den Verpackungsmüll. Die beste Methode ist es jedoch, ganz auf Verpackungen zu verzichten.

82 % der Deutschen können sich laut einer Umfrage vorstellen, verpackungsfreie Lebensmittel einzukaufen – zumindest wenn sie nicht mehr Geld bezahlen müssen und auch sonst nicht mehr Aufwand betreiben müssten als die entsprechenden Gefäße mitzubringen – wie heute die meisten ihre Einkaufstasche mitbringen, wo man früher zur Plastiktüte griff. Das ist alles eine Sache der Gewohnheit.

So haben in der westlichen Welt, wo im Gegensatz zum globalen Süden das Einkaufen verpackter Lebensmittel im Supermarkt der Standard ist, erste verpackungsfreie Lebensmittelläden aufgemacht, die ansonsten den westlichen Standards und Erwartungshaltungen entsprechen, u.a. in Belgien, Italien, Spanien, Österreich, und auch Deutschland, in Kiel, Duisdorf (NRW) und natürlich in Berlin.

In der Hauptstadt eröffnete zunächst der Projektladen Biosphäre, und am 16. September eröffnete unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit das Original Unverpackt in Kreuzberg, dass nach finanzieller Starthilfe auch kommerziell erfolgreich sein will und muss. Noch müssen die Betreiberinnen mit der Hürde leben, dass es wenige Lieferanten gibt, auch wenn das Sortiment schon recht reichhaltig ist. Auch die Käufer/innen müssen ihr Verhalten umstellen: Für spontan Entschlossene gibt es zwar Behältnisse, die man dazu kaufen kann, aber Sinn der Sache ist es, dass man seine Dosen und Flaschen selbst mitbringt und mehrfach nutzt.

Adresse
Wiener Straße 16
10999 Berlin

Öffnungszeiten
Mo. – Sa. 10 – 19 Uhr

Kontakt
[email protected]

Website Original Unverpackt

P.S.

Hier eine Liste bersicht über Supermärkte, Shops und Bezugsquellen über plastikfreie / plastikreduzierte Lebensmittel, Umverpackungen, Kosmetika von Sabbel Nurbschick auf Facebook, die da auch ständig ergänzt wird (Link):

Bayern:

Augsburg:

Lokalhelden

Bismarckstr. 10

86159 Augsburg

Telefon: 0821/2093 8985

http://www.lokalhelden-augsburg.de

Die rollende Gemüsekiste GmbH

Affinger Str. 23

86444 Affing-Gebenhofen

Tel.: +49 8207 / 963 – 2000

http://www.rollende-gemuesekiste.de

Stadtmarkt Augsburg e. V.

Fuggerstraße 12a

86150 Augsburg

http://www.stadtmarktaugsburg.de

München:

Plastikfreie Zone

Schloßstrasse  7

81675 München

naturlieferant.de

Schleswig-Holstein:

Kiel:

Unverpackt

Kronshagener Weg 10,

24103 Kiel

http://www.unverpackt-kiel.de

Hamburg:

http://www.sapori-colori.com/

Neben losem Tee und Kräutern auch ein paar Samen und Kerne ( Sesam, Kürbis, Sonnenblumen etc.) und plastikfreie Aufbewahrung Sachen (va kleine Größen)

https://www.kaufmannsladen.de/

Viele plastikfreie Haushaltsartikel, und ca 12 verschiedene, lose ‚Getreide‘ Sorten. Viele flocken (hafer, dinkel) aber auch Reis und Hirse

Niedersachsen:

Bremen:

Aleco-Supermarkt

Viele Filialen in Bremen u.a.

Admiralstr. 14

28215 Bremen

(auch mehrere im Umland zb BHV, Buchholz, DEL: http://www.alecobio.de/filialen.html)

Gemüse zu 95% unverpackt, diverse Mehl und Getreidesorten plastikfrei. Joghurts, Milch und Sahne im Pfandglas. TK-Produkte in Pappe, Getränke in Pfandglasflaschen.

Sino-Store

Faulenstraße 5

28195 Bremen

(kaum plastikfreies, aber erwähnenswert: Verpackungsfreier Tofu (Behälter mitbringen))

Oecotop

2x in Bremen (http://www.oecotop.de/)

Beginenhof 3

28201 Bremen

U.a. unverpacktes Gemüse und Nüsse (zb Mandeln)

Culinaria

Hemmstraße 113

28215 Bremen

Öle, Essig, Liköre zum selbst abfüllen (oder in Glas)

Findorffer Weinladen

Hemmstraße 179

28215 Bremen

Weine auch zum selbst abfüllen

Naturkost-Findorff

Hemmstr 202

28215 Bremen

Verpackungsfreies Gemüse, vieles plastikarm. Man kann sich Getreide mahlen lassen.

Flotte Karotte

Augsburger Straße 6

28215 Bremen

http://www.flotte-karotte-bremen.de

Unverpacktes Gemüse und Backwaren, plastikarme Produkte wie zb Getreide und Mehl

Mecklenburg-Vorpommern:

Berlin:

Original unverpackt

Wiener Str. 16

10999 Berlin

http://original-unverpackt.de

Biosphäre

Weserstr. 212

12047 Berlin–Neukölln

Lose Nudeln,  Reis, Nüsse, Getreide etc. , Olivenöl zum selbst abfüllen, außerdem Räuchertofu an der Käsetheke, nebenan in der „Kleinen Biosphäre“ Wasch- und Putzmittel, Seife zum Abfüllen aus großen Behältern, Holzbürsten, Trinkflaschen, Monatshygiene usw. 

Reduzierte Preise für Leute mit geringem Einkommen

Dr. Pogo Veganladen Kollektiv

Karl-Marx-Platz 24

12043 Berlin

http://www.veganladen-kollektiv.net

Lose Nudeln, Reis, Getreide, Nüsse, Trockenfrüchte, Kaffee/ Espresso …

Brandenburg:

Ballhause

Zeppelinstraße 47A

14471 Potsdam

Tee

Sachsen:

Lose Dresden

Böhmische Straße 14

01099 Dresden

http://www.lose-dresden.de

Verpackungsfreier „Tante Emma Laden“ mit Kaffeeecke

Sachsen-Anhalt:

Hessen:

Nordrhein-Westfalen:

Freikost Deinet

Rochusstraße 226

53123 Bonn-Duisdorf

http://www.freikost.de

Flaschengeist

Dreieck 18

53111 Bonn

Harsewinkelgasse 1-4
48143 Münster

http://www.flaschengeist.de

Öl, Essig, Likör in Glasflaschen, die entweder selber mitgebracht o. dort gekauft werden können

auch online

Thüringen:

Rheinland-Pfalz:

unverpackt MAINZ –> Eröffnung am 28.05.2015

Kurfürstenstr. 49

55118 Mainz

http://www.unverpackt-mainz.de/
Saarland:

Österreich:

Lunzers Maß-Greislerei

Heinestraße 35, 1020 Wien

http://mass-greisslerei.at/

Liebe und Lose (ab April 2015)Museumstraße 3, 6020 Innsbruckhttp://www.liebeundlose.at/

Schweiz:

Stiftung Humanushaus

Beitenwil

Postfach 55

3113 Rubigen

http://www.humanushaus.ch/produkte-and-service/laden-and-cafe

Geschenkideen, Spielwaren, e.t.c. aus Holz

Lush Shop

Verschiedene Standorte

www.lush-shop.ch/

Kosmetik (Haarseife in der Dose….)

La Mara

Neubrückstrasse 65

3012 Bern

Teigwaren

Strahm Mühle AG

Mehl- und Futtermühle

Mühletalstrasse 24

3110 Münsingen

Mehl

Zürich

Bachsermärt Kalkbreite

Badenerstrasse 171

8003 Zürich

Bietet 50 Lebensmittel zum Abfüllen an.

Online:

http://www.avocadostore.de/

Alltagsgegestände aus Holz, Kork…

http://www.beechange.com

http://www.biomat-shop.com

Biobeutel & -säcke, Aufbewahrungsboxen, biologisch abbaubare Gassibeutel, uvm.

http://fleckendeckend.de/

Fleckendeckend ist ein ökologisches Geschenkpapier, das umweltfreundlich und regional produziert wird.

htttp:// www.genussimbad.de

Naturseifen, Alepposeifen, Holzahnbürsten etc.

Hinweis in Bestellung geben: plastikfrei

http://www.keenforgreen.de

Nachhaltige Produkte, zb. Edelstahlflaschen- und dosen, Baumwollbeutel, Wachstücher, Bambus-Zahnbürsten, uvm.

http://mein-muesli-laden.de/index.php

Müsli mit einzelnen Zutaten zum Selbermixen, Hülsenfrüchte, Reis…

Die gößeren Packungen sind Papier, die kleinen Plastik

http://www.pureandgreen.at

schadstofffreie Alltagsgegenstände wie Trinkflaschen, Jausenboxen

http://www.onyxcontainers.com

non-plastic storage containers

http://www.plasticarian.at/shop

http://www.lavialla.it/de

Nudel, Olivenöle, Pesto etc.

http://www.flaschenland.de

Flaschen, Einmachgläser

http://www.savion.de

Seifen etc.

http://visionarysoap.co.uk/index.php

Seifen

http://www.seifenmanufaktur-siebert.de/

Seife

http://kivanta.de

Edelstahlbehälter, Trinkflaschen und mehr

 

http://www.plasno.de/

Alttagsgegenstände, Küchen-, Badezimmerbedarf,…

 

http://www.sauberkunst.de/

viele verschiedene Seifen, zu fairen Preisen, Handgemacht in Brandenburg

 

http://www.monomeer.de

Plastikfreie Produkte, z.B. Zahnseide, Spülbürsten, Klobürsten, Deo, Büro, Küche, Haushalt, Bad…

http://www.greenweez.de/la-droguerie-ecologique-m12152

Natron, Zitronensäure, Bienenwachs, Waschsoda, Seifenflocken kiloweise in Papiertüten

http://natron-soda.de/online-shop.html

Natron und Waschsoda in kg

https://www.kaufmannsladen.de/

Kaffeefilter aus Keramik, viel Emaille und viele plastikfreie Haushaltsartikel

http://shop.hinterauer.info

Öle, Xylit, Natron, Kräuter, Zitronensäure, Öle und Öl sind immer in Glas. Pulver nicht, geben sie ihren Wunsch bei der Bestellung an, dann verpacken wir in Papiertüten, übernehmen aber keine Gewähr für den Transport. Eine Mitteilung wie „plastikfrei“ mit der Bestellung genügt. Der Hinweis muss aber IN DER BESTELLUNG angegeben werden, damit die Information auch mit dem Auftrag ankommt. Die Auslieferung kann sich dadurch ggf. um 1 Tag verzögern.

 

http://ecobamboo.pl/index.php 

Verschiedene Bambuszahnbürsten mit Nylon 4 Borsten (günstiger als bei kivanta)

 

http://www.haushaltswaren-richter.ch/

Plastikfreie Haushaltsprodukte

Flattr this!

]]>
http://www.plan-alternative.de/index.php/2015/01/21/rueckblick-2014-am-16-9-eroeffnet-der-verpackungsfreie-supermarkt-original-unverpackt/feed/ 0
People’s Climate March am 21. September http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/09/21/peoples-climate-march-am-21-september/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/09/21/peoples-climate-march-am-21-september/#respond Sun, 21 Sep 2014 11:37:49 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=8340 Heute, zwei Tage vor dem entscheidenden Klimagipfel in New York, findet weltweit der weltgrößte Welt-Klima-Demo statt. Menschen von Paris bis Melbourne, von Rio bis Vancouver demonstrieren auf dem People’s Climate March gleichzeitig auf fünf Kontinenten für eine nachhaltige Zukunft. Sie wollen die Politik und die Konzerne nachdrücklich auffordern, sich dem Thema zu stellen und nicht weiter eine kopflose „neoliberale“ Politik zu verfolgen, die unsere Lebensgrundlagen zerstört.

grass roof (1) k

Diverse Umweltverbände und soziale Organnisationen haben dazu aufgerufen, dem Wunsch der Mehrheit der Menschen nach mehr Nachhaltigkeit und eine zukunftsfähigen Vision für diese Welt, die durch die entsprechenden Systemänderungen in die Realität umgesetzt werden muss Nachdruck zu verleihen, in dem man zu Hunderttausenden auf die Straßen geht.

In Berlin gibt es folgendes Programm:

– 14.00 Uhr – Alex/Neptunbrunnen – Fußgängerdemo mit tanzender Silent Climate Parade Berlin 2014 mit Mollono.Bass
– 14.30 Uhr – Mariannenplatz Kreuzberg – Tour de 2°C – Fahrrad-Disko gegen den Klimawandel mit fahrenden Klara Geist Soundsystemen
– 16.30 Uhr – Potsdamer Platz/Ebertstraße – Kinder- und Familiendemo
Den ganzen Tag findet dort außerdem das Weltkindertagsfest statt.

Mehr Infos und Marschroute in Berlin
Website der zentralen orgaisator/innen in New York

Flattr this!

]]>
http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/09/21/peoples-climate-march-am-21-september/feed/ 0
Wie ernährt sich die Stadt? Veranstaltung Agrikulturforum Berlin-Cotonou des Fieldworks-Projekts vom 19. – 21. September im Prinzessinnengarten Berlin http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/09/16/wie-ernaehrt-sich-die-stadt-veranstaltung-agrikulturforum-berlin-cotonou-des-fieldworks-projekts-vom-19-21-september-im-prinzessinnengarten-berlin/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/09/16/wie-ernaehrt-sich-die-stadt-veranstaltung-agrikulturforum-berlin-cotonou-des-fieldworks-projekts-vom-19-21-september-im-prinzessinnengarten-berlin/#respond Tue, 16 Sep 2014 15:53:24 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=8291 Im Frühjahr riefen die Stiftung Prtnerschaft mit Afrika und der Prinzessinengarten Berlin gemeinsam mit den beninischen Partnerorganisationen FUPPO (Vereinigung beninischer Landwirt/innen) und Hortitecs (alternative urbane und semiurbane Landwirtschaft und Distribution) zu einem Projekt auf, bei dem herausgefunden werden soll, wie sich Städter ernähren und wie man eine bessere und nachhaltigere Ernährung in Zusammenarbeit mit den Landwirt/innen und urbanen Gärtner/innen in der Stadt und im Umland verbessern kann. Forschungsorte sind Berlin und Brandenburg, sowie der Großraum Cotonou im westafrikanischen Benin.

Plakat-Agrikulturforum

Angeschaut werden verschiedene Projekte mit alternativer Lebensmittelproduktion und es wird erforscht, welche Möglichkeiten einer besseren Verzahnung mit der Distribution und dem Konsum möglich ist, und wie Formen solidarischer Landwirtschaft, in der Konsumenten und Produzenten enger zusammenarbeiten, möglich sind. Dazu wird auch der Status Quo des Lebensmittelverbrauchs und der Lebensmittelproduktion untersucht.

Ein wichtiger Aspekt ist eine neue Art der Zusammenarbeit einerseits auf interkultureller Ebene, bei der auf Augenhöhe kooperiert wird und gemeinsamen voneinander gelernt werden soll, als auch die Arbeit mit qualifizierten Laien anstatt Experten in den jeweiligen Projekten. Beleuchtet werden sollen auch Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den jeweiligen Ländern.

fieldwork group picture 169 1000

Seit fünf Tagen sind die Teilnehmer/innen aus Cotonou zu Gast in Berlin. Am kommenden Wochenende, vom 19. bis 21. September werden in eine öffentlichen Veranstaltung unter dem Titel Agrikulturforum Berlin-Cotonou die ersten Zwischenergebnisse präsentiert und Workshops angeboten.

Die Sprachen sind Englisch, Französisch und Deutsch. Zur Einstimmung gibt es am 18. September Abends schon eine kleine Verkostung der ganz besonderen Alblinse vom 2000m2 Feld – dort wird um Anmeldung gebeten. Ansonsten kann man einfach vorbeischauen, wenn man neugierug ist – es kostet auch keinen Eintritt. Wer sich allerdings bei Comenga vorher anmeldet, bekommt Essens- und Getränkegutscheine.

Mehr über das Projekt könnt ihr auf dem Blog des Fieldworks-Projekts erfahren, den ich erstellt habe. Dort gibt es auch viele Fotos und die genaueren Details des Programms.

Disclaimer: Ich mache Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt und deshalb keine neutrale Beobachterin, freue mich aber auch persönlich sehr darauf und finde die Inhalte sehr interessant.

Flattr this!

]]>
http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/09/16/wie-ernaehrt-sich-die-stadt-veranstaltung-agrikulturforum-berlin-cotonou-des-fieldworks-projekts-vom-19-21-september-im-prinzessinnengarten-berlin/feed/ 0
Goldeimer: Mobile Komposttoiletten für Festivals http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/09/01/goldeimer-mobile-komposttoiletten-fuer-festivals/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/09/01/goldeimer-mobile-komposttoiletten-fuer-festivals/#respond Mon, 01 Sep 2014 10:04:26 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=8065 Das Startup Goldeimer stellt Komposttoiletten für Festivals zur Verfügung, als nachhaltige Alternative zu den allgegenwärtigen Chemie-Dixie-Klos.

goldeimer logo

Zu den Kulturtechniken, die wir im 20. Jahrhundert verlernt haben, gehört auch die Nutzung von menschlichen Fäkalien für die Landwirtschaft. WCs und Kanalisation schienen angesichts des Bevölkerungswachstums und den seit dem Mittelalter teils bestialisch stinkenden Städten ein Riesenfortschritt der Hygiene. Dabei wurde übersehen, dass die Rückführung der Fäkalien in den Naturkreislauf ein wichtiger Aspekt war, um die Bodenqualität in der Landwirtschaft zu erhalten, welcher auch nicht durch phosphorhaltigen Kunstdünger, der zudem noch andere ungeahnte Probleme aufwarf.

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden unter Plumpstoiletten große Gefäße geschoben, die man umgangssprachlich „Goldeimer“ nannte, da sie einen kostenlosen Rohstoff auffingen. Die mit Fäkalien gefüllten Behälter wurden nämlich nicht einfach weggekippt, sondern in Fabriken gebracht. Durch Aufarbeitung mit Schwefelsäure wurde ein Düngemittel hergestellt. Diese Art der Düngemittelproduktion wurde dann durch den günstiger werdenden Kunstdünger verdrängt, ebenso durch den systematischen Ausbau der Schwemmkanalisation, die die Plumpstoiletten verdrängte.

In den letzten Jahren wurde das Thema Komposttoiletten wieder aktuell – vorrangig allerdings bei Hilfsprojekten für die Länder des globalen Südens, in Gegenden, wo es keine Kanalisation gab. Bei einem solchen Projekt kam auch Malte Schremmer mit der Komposttoilette zum ersten Mal in Kontakt. Für Viva con Agua war er im Rahmen seines Studiums 2012 in Burkina Faso und hat dort Toiletten gebaut. Als er dann für seine Abschlussarbeit etwas dazu schreiben wollte, riet ihm sein Betreuer, sich doch mit einem deutschen Kontext, den er kennt zu befassen. So machte er sich zum ersten Mal über Komposttoiletten für Musikfestivals Gedanken. Als dann noch ein Wettbewerb dazu kam, bei dem man genug Geld für einen Prototyp gewinnen konnte, war das Projekt Goldeimer geboren, dass er zusammen mit vier weiteren Freunden betreibt.

Quelle: Goldeimer FB

Quelle: Goldeimer FB

Die Humustoiletten böten viele Vorteile gegenüber den herkömmlichen Chemie-Klos, so die Macher: Sie stinken nicht, benötigen keine chemischen Zusätze und kein Wasser. Aus den gesammelten Fäkalien wird anschließenden ein nährstoffreiches Humus-Substrat hergestellt, das zurück in den Naturkreislauf geführt werden kann, anstatt in Kläranlagen entsorgt werden zu müssen.

Bedacht werden müssen hier verschiedene Aspekte: Wie konstruiert man so eine Toilette für den entsprechenden Zweck? Wie entsorgt man die Fäkalien und wie nutzt man sie weiter? Dabei müssen neben der Stabilität, Geruchsvermeidung und Hygiene auch Kompostierung auch Benutzer/innenfreundlichkeit, Transport und Logistik bedacht werden. Nachdem jetzt schon mehrere Prototypen existieren und erprobt sind, will sich das Goldeimer Team an die effektive Lösung der Nutzung der Fäkalien machen und plant eine Terra Preta Herstellung.

Durch die Komposttoiletten auf den Festivals werden nicht nur die Fäkalien nachhaltig entsorgt und in den Naturkreislauf zurückgeführt, sondern es wird bei den Besucher/innen auch ein Bewusstsein für das Thema entwickelt, dass unserer bisherigen Erziehung entgegenwirkt: Der Toilettengang ist ekelig und schnell weg mit dem Zeug, aus den Augen, aus dem Sinn. Die Goldeimer-Macher sehen ihr Konzept Social Business, mit dem sie langfristig positiv auf die Gesellschaft einwirken wollen. Wenn einmal alle 12 Millionen Festivalbesucher im Jahr erreicht seien und Komposttoiletten gar auf allen öffentlichen Großveranstaltungen Standard würden, habe man schon viel erreicht, so die Macher. Über so ein Erlebnis in lockerem Rahmen an das Thema herangeführt zu werden sei zudem viel effektiver, als wenn man im Klassenzimmer etwas über Nährstoffkreisläufe lerne.

Um das Toiletten-Thema, was eigentlich ein Tabu ist, ins Gespräch zu bringen, sind nicht nur die Klohäuschen bunt gestaltet, sondern es werden auch Events darum organisiert, so dass den Besuchern bewusst wird, dass sie hier ein ganz besonderes Stilles Örtchen aufsuchen.

Website Goldeimer
Interview mit dem Team Goldeimer

Flattr this!

]]>
http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/09/01/goldeimer-mobile-komposttoiletten-fuer-festivals/feed/ 0
Transition Towns – Wandel von unten http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/07/06/transition-towns-wandel-von-unten/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/07/06/transition-towns-wandel-von-unten/#respond Sun, 06 Jul 2014 21:12:32 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=7554 „Transition Town“, Stadt im Wandel, nennt sich eine neue Bewegung, die 2006 von dem britischer Dozenten und Umweltaktivisten Rob Hopkins initiiert wurde. Dieser hat aufgrund der Erkenntnis, dass sich die nationale und internationale Politik ganz offensichtlich nicht adäquat um die Folgen des Klimawandels kümmert, ein Prinzip entwickelt, dass auf Bürgerbeteiligung setzt und ein loses weltweites Netzwerk bilden soll, dass sich lokal um die anstehenden Problem kümmert und sich untereinander austauscht.

windräder zug gutx 600

In den Mittelpunkt stellte er das Thema Peak Oil, also dass uns zwar nicht das Öl an sich, sondern das leicht förderbare Öl in absehbarer Zeit ausgehen wird. Darum baut er verschiedene Themen von Erneuerbaren Energien, lokaler Wirtschaft und nachhaltiger Landwirtschaft etc. Ziel ist es, die Kommunen wieder erstarken und durch andere Herangehensweisen zukunsftsfähig, die Menschen aktiv werden und sich um ihre Zukunft kümmern, ohne dabei auf Regierungsentscheidungen zu warten oder sich auf das Wohl einer global ausgerichteten Wirtschaft zu verlassen.

Dazu entwickelte Hopkins Konzepte, wie sich Leute zusammentun können, die sich an diesem Wandel in ihrer Kommune beteiligen und eventuell zu den offiziellen Transition-Town-Initiativen gehören, oder sich auch nur anregen lassen wollen. Initiator/innen bauen Gruppen auf, indem sie sich mit Gleichgesinnten vor Ort zusammentun, und / oder Nachbarn und Freunde ansprechen und das Konzept vorstellen und zur Beteiligung anregen.Hier geht es um Inklusion – jede/r Interessierte soll erreicht werden, nicht nur bestimmten Milieus, Alters-, Nischen- und Interessengruppen. Diese Inklusion bedeutet auch, die lokalen Behörden von den Ideen zu überzeugen und in die Projekte mit einzubeziehen.

Dann folgt eine Phase der Ideenfindung und Überlegungen, was man vor Ort machen kann und will. Zu den Zielen, die Transition-Town-Bewegung erreichen will gehören u.a. Verbrauchsreduktion von fossilen Energieträgern durch Erneuerbare Energien, neue Verkehrskonzepte etc., Stärkung der Regional- und Lokalwirtschaft, Recycling und Kreislaufwirtschaft, aber auch der Ausbau der so genannten Permakultur, dem Aufbau von auf Diversität, Stabilität und Widerstandsfähigkeit ausgerichteten pestizidfreien landwirtschaftlich produktiven Ökosystemen. Das Ganze soll auch zu einem inneren Wandel der Menschen führen, veränderten Einstellung, jedoch nicht als Sekten-Espotripp, sondern über Handeln und den sich daraus ergebenen Erfahrungen. Zu diesen Erfahrungen gehört auch das Wiederbeleben eines oft verschütt gegangenen lokalen Gemeinschafts- und Verantwortungsgefühls.

Nach der Phase der Ideenfindung sollen die Projekte dann in organisierteren, professionelleren Strukturen, für deren Aufbau Hopkins ebenfalls Anregungen gibt, umgesetzt werden. Auf der Website Transition Community findet ein internationaler Austausch statt, Ergebnisse und Termine werden mitgeteilt und neue Ziele werden gesteckt. Für einzelne Länder gibt es in den jeweiligen Landessprachen auch Untergruppen in den jeweiligen Sprachen. Inzwischen gibt es „offiziellen“ Transition Town-Initiativen in fast 500 Gemeinden und Städte auf allen Kontinenten, besonders viele in den englischsprachigen Industrieländern: Großbritannien, wo die Bewegung ihren Ausgang nahm, die USA, Kanada und Australien. Aber auch in Deutschland gibt es über 100 Initiativen, meistens noch in der Gründungsphase.

Weitere Informationen:

Links:

Leitfaden Transition Town Deutsch

Blog von Rob Hopkins
TransitionNetwork.org (Transition Towns International)
Transition-Initiativen.org (deutschsprachiger Raum)
Netzwerk Transiion Town Berlin & Brandenburg
Landkreis Barnim/Eberswalde
TransitionAustria.ning.com (in Österreich)
NeustartSchweiz.ch (Schweiz)
Transition in Winterthur / Schweiz

Bücher von Rob Hopkins zum Thema auf Deutsch:

  • Energiewende: Das Handbuch. Anleitung für zukunftsfähige Lebensweisen. Zweitausendeins, 2008, ISBN 978-3-86150-882-3
  • Einfach. Jetzt. Machen!: Wie wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen. oekom Verlag, 2014, ISBN 978-3-86581-458-6)

In Transition 1.0 from Transition Towns on Vimeo.

Flattr this!

]]>
http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/07/06/transition-towns-wandel-von-unten/feed/ 0
EU will „grüne Jobs“ fördern http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/07/05/eu-will-gruene-jobs-foerdern/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/07/05/eu-will-gruene-jobs-foerdern/#respond Sat, 05 Jul 2014 19:36:12 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=7484 Immer mehr Menschen reicht es nicht, einfach irgendeinem Job nachzugehen. Selbst wenn dieser inhaltlich ganz ansprechend ist und nicht nervt. sie wollen etwas verändern, weil sie besorgt sind, wie sich die Welt entwickelt, sie wollen gegen globale Ungerechtigkeiten vorgehen, in sozial verantwortlichen Unternehmen arbeiten, die nachhaltig denken und soziale und Umweltstandards achten und diese vorantreiben, selber eine Agenda für Veränderungen setzen. Dem tragen schon spezielle Jobbörsen Rechnung.

müllmann 2 600

Dieser Wunsch korrespondiert auch mit der Entwicklung in Teilen der Wirtschaft, die einen veränderten Arbeitskräftebedarf hat. Jetzt hat auch die EU erkannt, dass es wichtig ist, Jobs in der rasch wachsenden Umweltbranche konkret zu fördern, da der Strukturwandel neue und andere Qualifikationen erfordert. Zu den relevanten Bereichen gehören nach einem neuen Papier der Europäischen Kommission die Bereiche Wiederverwertung / Recycling, Biologische Vielfalt, Dämmung zur Erhöhung der Energieeffizienz, Verbesserung der Luftqualität und Erneuerbare Energien. Trotz der Rezession hätte die Zahl der Arbeitsplätze in diesen Bereichen in den vergangenen Jahren um 20 % zugenommen, so die EU-Mitarbeiter. Bis 2020 werden nach Schätzung der EU 20 Millionen Jobs in der grünen Wirtschaft geschaffen. Dafür werden aber spezielle Kompetenzen und Kenntnissen bzw. eine entsprechender Ausbildung erforderlich sein.

In der Mitteilung mit dem Titel „Initiative für grüne Beschäftigung“ wird ein Rahmen für Strategien zur Förderung des Erwerbs von Qualifikationen abgesteckt und aktiv zu dieser Umstellung beitragen werden kann. Die genannten Punkte sind:

  • Deckung von Qualifikations- und Wissensdefiziten durch Förderung des Erwerbs geeigneter Qualifikationen und eine bessere Prognose des Qualifikationsbedarfs;
  • Antizipation branchenspezifischer Veränderungen, Unterstützung von Übergängen auf dem Arbeitsmarkt und Mobilitätsförderung, u. a. durch flächendeckende Anwendung des Qualitätsrahmens der EU für die Antizipation von Veränderungen und Umstrukturierungen und enge Zusammenarbeit mit den öffentlichen Arbeitsverwaltungen;
  • Förderung der Schaffung von Arbeitsplätzen durch Verlagerung der Steuerlast vom Faktor Arbeit auf den Faktor Umweltverschmutzung; Förderung eines grünen Beschaffungswesen, grünen Unternehmertums und grüner Sozialunternehmen;
  • Verbesserung der Datentransparenz und -qualität, damit die Auswirkungen der grünen Wirtschaft auf den Arbeitsmarkt im Rahmen des Europäischen Semesters besser überwacht und analysiert werden können;
  • Förderung des Dialogs zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaften zum Thema Umstellung auf eine grüne Wirtschaft;
  • Stärkung der internationalen Zusammenarbeit, insbesondere im Rahmen der Wissensplattform für grünes Wachstum, die von dem Green Growth Institute, der OECD, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen und der Weltbank eingerichtet wurde.

Die Mitteilung bildet ein Paket mit der Mitteilung zur Kreislaufwirtschaft (IP/14/763) und der Mitteilung zum Grünen Aktionsplan für kleine und mittlere Unternehmen (IP/14/766). Sie werden nun dem EU-Ministerrat und dem Europäischen Parlament zur Annahme vorgelegt.

Pressemitteilung der EU

Flattr this!

]]>
http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/07/05/eu-will-gruene-jobs-foerdern/feed/ 0
Let’s Clean up Europe – Europäischer Putztag am 10. Mai http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/05/09/lets-clean-up-europe-europaeischer-putztag-am-10-mai/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/05/09/lets-clean-up-europe-europaeischer-putztag-am-10-mai/#respond Fri, 09 May 2014 10:27:46 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=7003 Morgen gibt es nicht nur die große Energiewende-Demo in Berlin, sondern es wird auch fleißig geputzt – und das in ganz Europa. Damit ist allerdings nicht der häusliche Frühjahrputz gemeint, der vielleicht auch bei dem einen oder der anderen ansteht, sondern unsere Umwelt jenseits des eigenen Gartenzauns. Es geht darum, die Millionen Tonnen an Müll, die jährlich in die Natur geworfen werden, in einer gemeinsamen Aktion zu beseitigen, zumindest ansatzweise. Und es soll auf das Thema Müllvermeidung hingewiesen werden.

lets  clean upeurope

Koordiniert wird das Ganze von der EWWR (European Week for Waste Reduction), die sich ganzjährig um das Thema Müllbeseitigung und -reduzierung kümmert. Verschiedene Initiativen sollen am European Clean Up Day unter einen Hut gebracht werden. Eine Liste der lokalen Koordinator/innen findet sich hier. Auch wenn der Europäische Putztag im deutschsprachigen Raum noch keine offiziellen Vertretungen hat, steht dem nicht entgegen, eigenständig Initiative zu ergreifen – einfach am eigenen Ort aufzuräumen, sich auch zusammenzuschließen und die kommunalen Verwaltungen und Umweltschutzorganisationen auf das Thema aufmerksam zu machen und zu einer Beteiligung zu animieren.

Wie erfrischend das sein kann, habe ich selbst erfahren, als ich bereits im März die kleine wilde Müllhalde neben meinem Haus beseitigt habe. Jetzt ist da ein kleiner Garten zu finden, worüber sich neben mir selbst auch die Nachbarschaft freut. So eine Aktion schafft zu dem nicht nur bei einem selbst, sondern auch bei vielen Leuten, die das sehen, ein neues Bewusstsein für Müllvermeidung und Natur.

Website (English)

Flattr this!

]]>
http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/05/09/lets-clean-up-europe-europaeischer-putztag-am-10-mai/feed/ 0
Vollständige Energiewende auch in Deutschland bis 2050 möglich http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/04/15/vollstaendige-energiewende-auch-in-deutschland-bis-2050-moeglich/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/04/15/vollstaendige-energiewende-auch-in-deutschland-bis-2050-moeglich/#comments Tue, 15 Apr 2014 13:05:15 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=6813 2050 scheint die magische Zahl für die Befürworter/innen einer realistischen, aber so zügig wie möglich umgesetzten Energiewende in den Industriestaaten zu werden. Dänemark ist mit konkreten Gesetzen und systematischen staatlichen Maßnahmen hier Vorreiter. Auch in den USA gibt es eine Initiative aus Wissenschaftler/innen, Wirtschaftsleuten und Künstler/innen, die konkrete Pläne für eine Energiewende in den USA vorlegen, die bis 2050 umgesetzt sein könnte. Allerdings nur, wenn Politik und Wirtschaft mitspielen, und das sieht im Moment weniger danach aus.

umwelbundesamt statistik

Auch die Bundesregierung tut alles, um eine zügige Energiewende, wie sie ökonomisch und technisch möglich wäre, zu blockieren. So bezeichnet die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel eine neue Studie des Umweltbundesamtes zur Treibhausgasemisssion, die dieser Tage veröffentlicht werden soll, als „Utopie“. Die Studie beschreibt, dass die vollständige Energiewende bis 2050 auch in Deutschland möglich ist. Die gesteckten Ziele bis 2020 seien aber schon in Gefahr. Die Studie sieht sich als Zukunftsvision mit konkreten und realistischen Schritten, wie man dorthin gelangen kann – wenn es denn gewollt ist. Laut Süddeutscher Zeitung unterscheidet sich das Leben, wie es im Jahr 2050 beschrieben wird, gar nicht so sehr von dem heute. Nur ist es eben annähernd klimaneutral – die Treibhausgas-Emissionen sollen 2050 nur noch fünf Prozent von denenn von 1990 betragen. Für Deutschland wäre das dann ein jährlicher Pro-Kopf-Ausstoß von lediglich rund einer Tonne CO 2.

Strom aus Wind und Sonne als zentrale Energiequelle

Um keine ideologischen Diskussionen aufzuwerfen, verzichteten die Autor/innen auf die Beschreibung eines „richtigen“ Lebensstils. Sie nannten nur ein heikles Thema: In ihrem Konzept essen die Menschen 2050 weniger Fleisch, weil der Tierbestand vor allem an Wiederkäuern reduziert werden soll. Aus Industrie und Landwirtschaft rechnet man mit nennenswerten Resten an Emissionen, die unvermeidlich seien. So wolle man die Treibhausgasausstoß bei Strom, Wärme und Verkehr auf Null senken. Hier geht es vor allem um Strom, der als zentraler Energielieferant dienen soll: Er soll auch Wärmepumpen antreibt, die die Häuser beheizen, und ebenso Autos. Die meisten Autos werden jedoch Hybridfahrzeuge sein, die auch mit Brennstoffzellen ausgestattet sind und so mit Wasserstoff betankt werden können, der wiederum über Strom aus Überkapazitäten hergestellt wird. Der Hauptteil der Stromerzeugung soll aus Solar- und Windkraft kommen.

windpark nauen (15)

Zentraler Baustein ist die Erzeugung von Wasserstoff durch Wasserelektrolyse mit Hilfe von erneuerbar erzeugtem Strom. Aus Wasserstoff sollen dann auch Methan und weitere Kohlenwasserstoffe erzeugt werden (Power to Gas, PtG and Power to Liquid, PtL, die jedoch noch vor der Reife für den breiten Markt stehen und mit erheblichen Umwandlungsverlusten verbunden sind). Das Methan soll vor allem zur Wärmeerzeugung verwendet werden, die Kohlenwasserstoffe sollen das Erdöl in der chemischen Industrie ersetzen.

Da trotz einer Einsparung von Energie um die Hälfte zwischen den Werten von 2010 bis 2050 über Effizienzmaßnahmen der Stromverbrauch enorm steigen würde, weil er an viel mehr Stellen verwendet wird, müssten nach der Berechnung des Umweltbundesamts 62 Prozent der benötigten 3000 Terawattstunden importiert werden. Das würde vor allem die Herstellung von Import von Methan und Kohlenwasserstoffen betreffen, welche am Ort der Stromproduktion gleich erzeugt würden. Überhaupt setzt das Konzept ausdrücklich auf eine gemeinsame europäische Politik und eine enge Kooperation innerhalb der EU.

Wenig Phantasie, viel Pragmatismus

Dabei soll im Prinzip so weitergehen wie bisher, mit industriellem Wachstum von durchschnittlich 0,7 Prozent bis 2050 und weiterem Ausbau des Verkehrs, sowie ähnlichen Konsummustern der Menschen. Die langfristigen Ziele erforderten aber eine erhebliche Umstrukturierung in allen Wirtschaftsbereichen – und ein gesellschaftliches Umdenken, sagte Uba-Präsident Thomas Holzmann gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Zudem sehen die Experten das auch im Koalitionsvertrag festgesetzte Ziel der Reduzierung der Treibhausgase durch die Energiewende, die viele zu langsam verlaufe, gefährdet. 2020 soll einer Reduktion der Emission von 40 Prozent im Vergleich zu 1990 erreicht werden – verbindlich. Dazu müssten diese jedoch ab heute jährlich doppelt so stark reduziert werden wie im Durchschnitt der Jahre von 2008 bis 2012. Ab 2020 müssten sie dann jährlich um 7,9 Prozent reduziert werden – sechsmal so viel wie im Schnitt in den vergangenen Jahren.

röhren treptow 850

Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sprach Hans-Joachim Ziesing, einer der vier von der Bundesregierung eingesetzten Experten, aktuell von einer „Stillstandsphase“. Dieser könne man vor allem über Effizienz – d.h. Energieeinsparungen – in allen Bereichen begegnen. Wenn hier nicht schnell gehandelt würde und auch mehr im Bereich Gebäudetechnik und Verkehr getan würde, wären schon die Ziele für 2020 illusorisch.

Nach dem Eindruck der Kurzfassung scheint die Studie relativ phantasielos zu sein und es geht im Prinzip darum, so weiter zu machen wie bisher, nur Ersatzstoffe zu finden, die bisherige fossile Rohstoffe ersetzen, möglichst energieeffizient zu sein und nur da, wo es nicht anders machbar ist, neue Technologien einzusetzen. Viele wichtige Aspekte, technische, aber vor allem ökonomische wie Wirtschaftlichkeit und Emissionshandel, werden nicht betrachtet, ebensowenig die einer politischen Umsetzung und einer Bürgerbeteiligung und deren Motivation, am Ziel mitzuwirken, sowie notwendige völlige Paradigmenwechsel z. B. im Verkehr oder in der Landwirtschaft sind (noch) nicht mitgedacht. Der Leitsatz scheint eher: „Wir müssen reduzieren, weil es gesetzlich festgelegt ist – wie kriegen wir das irgendwie hin“ statt „Wir wollen reduzieren, und eine bessere, nachhahltige Zukunft und eine bessere Gesellschaft bauen.“ Dabei bräuchten wir eine gesamtgesellschaftliche Vision.

Kurzfassung als PDF-Download
Langfassung als PDF-Download

Flattr this!

]]>
http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/04/15/vollstaendige-energiewende-auch-in-deutschland-bis-2050-moeglich/feed/ 2
Spot zur Sommersaison gegen Verschmutzung der Ozeane http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/04/10/spot-zur-sommersaison-gegen-verschmutzung-der-ozeane/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/04/10/spot-zur-sommersaison-gegen-verschmutzung-der-ozeane/#respond Thu, 10 Apr 2014 12:27:13 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=6712 Mit einem ungewöhnlichen Spot macht die Kampagne last4ever zu Beginn der Badesaison auf ein Umweltproblem aufmerksam, dass wir alle persönlich verursachen oder verhindern können: Achtlos weggeworfener Plastikmüll am Strand. Die Kampagne, die sich allgemein gegen Plastikmüll im Ozean wendet, stammt vom Projekt One Earth – One Ocean, gegründet von Günther Bonin, der nach seinen Angaben als passionierter Segler die Liebe zu (sauberen) Ozeanen entwickelt hat.

Foto: Screenshot Last4ever.de

Foto: Screenshot Last4ever.de

In diesem Kontext auch ein Hinweis für Raucher zu Kippen am Strand, die auch so etwas wie „Plastikmüll“ sind, auch wenn sie sich vergleichsweise schneller zersetzen,hier.

Die Lösung des Problems ist ganz einfach: Entweder die vorhandenen Mülleimer nutzen oder die Sachen wieder einstecken und an anderer Stelle entsorgen, wo es Mülleimer – im Idealfall Wertstoffeimer – gibt. Für Kippen gibt es sogar Strandaschenbecher. Am besten ist natürlich wie immer eine Mehrfachnutzung der Plastikflaschen, – tüten etc. Denn eigentlich müssten auch auf allen Plastikteilen ähnlich abschreckende Bilder sein wie sie auf Zigarettenpackungen geplant sind: Von Plastikstrudeln im Ozean, elendig verreckenden Vögeln und Fischen und letztendlich auch Menschen, denn wir leben alle in einem System.

Hinweis auf das Video via Ramin Soleymani / Zero Waste Germany

Flattr this!

]]>
http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/04/10/spot-zur-sommersaison-gegen-verschmutzung-der-ozeane/feed/ 0
DIY: Laptop selber reparieren? Einen Versuch ist es Wert http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/04/06/diy-laptop-selber-reparieren-einen-versuch-ist-es-wert/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/04/06/diy-laptop-selber-reparieren-einen-versuch-ist-es-wert/#respond Sun, 06 Apr 2014 10:28:19 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=6630 In Afrika und den ärmeren Ländern in Asien ist es gang und gäbe, den aus den Industrieländern herangekarrten Computerschrott auf noch brauchbare Teile durchzugehen. Hierzulande ist es eher die Domaine von Recyclingfreaks und Hobbybastlern. Ich habe jetzt auch notgedrungen mal meinen Laptop aufgeschraubt, da die Lüftung nicht mehr ging. Ich habe mehrere Anleitungsvideos und andere hilfreiche Tipps im Netz gefunden, so dass ich in etwa wusste, wie ich vorzugehen habe. Wichtig war auch richtiges Werkzeug (ein guter Feinmechanikschraubenzieher, da die industriell festgezogenen Schrauben oft sehr fest sitzen). Sehr hilfreich war der Tipp eines Bekannten, die diversen winzigen Schräubchen mit Klebeband auf ein Blatt Papier zu befestigen, auf das man eine Skizze gezeichnet hat, wo genau sie hingehören. So fallen sie nicht auf Nimmerwiedersehen unter den Tisch und man hat auch einen klaren Überblick, wo man sie wieder einschrauben muss.

computer offen 1000

Es war durchaus eine spirituelle Erfahrung, da ich bisher immer den Spruch selbst von Kenner/innen im Kopf hatte, dass man gerade an Laptops nicht selber rangehen sollte. Es war auch offensichtlich, dass das Gerät nicht so zusammengebaut ist, dass man defekte Teile leicht auswechseln kann. Im Gegenteil war es unnötig kompliziert. Aktuell warte ich noch auf ein Ersatzteil und werde sehen, ob ich den Rechner wieder so zusammen kriege, dass er richtig funktioniert.

Auf jeden Fall hat dieser Lüfter eine ästhetisch interessante Form, die mich irgendwie an das Set von Dune erinnert, und die ich in einem Computer nicht erwartet hätte. Dafür scheint dieses schicke Kupferteil auch ziemlich teuer zu sein – den Lüfter selber, aus Plastik und mit einer kleinen Fassung aus einem anderen Metall bekommt man für rund 12 Euro, während man für einen Lüfter inklusive diesem Kupferteil mindestens 70 hinblättern muss. Dabei ist es gar nicht nötig, dieses auch auszuwechseln, da es keine mechanischen Komponenten enthält, sondern schlichtweg die Halterung ist. Diese ist allerdings so um den Lüfter gebaut, dass es das Auswechseln noch einmal zusätzlich verkompliziert, weil der eigentliche Lüfter da nicht festgeschraubt ist, sondern mit kleinen Metallstegen befestigt ist, die man man zurückbiegen muss. Dabei ist der Lüfter seit jeher ein klassisches Verschleißteil an Computern.

Man sollte sich allerdings nur an Geräte wagen, wo man sicher sein kann, dass man da keine Werte zerstört. Selbstverständlich sollte man auch nur irgendwie selbst aktiv werden, wenn die Garantiezeit abgelaufen ist. Mein an sich recht guter Rechner ist ca. fünf Jahre alt, und in der Form für unter 300 Euro wiederzubeschaffen. Ansonsten gibt es auch Möglichkeiten, sie reparieren zu lassen. Dann werden, solange man keine Freunde oder Bekannten hat, die das wirklich können und nicht nur behaupten, ca. 60 Euro pro Arbeitsstunde für den / die Mechaniker/in fällig, plus die Kosten für die Ersatzteile. Eine weitere Möglichkeit sind Repairshops, wo man mit etwas Glück jemanden findet, der sich damit auskennt.

Flattr this!

]]>
http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/04/06/diy-laptop-selber-reparieren-einen-versuch-ist-es-wert/feed/ 0