Buch – Plan A http://www.plan-alternative.de nachhaltige Alternativen - für das gute Leben Thu, 07 Jul 2016 21:56:59 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.7.3 Beautiful Trouble – Handbuch für eine unwiderstehliche Revolution: Mitherausgeber Andrew Boyd besucht Deutschland http://www.plan-alternative.de/index.php/2015/03/31/beautiful-trouble-handbuch-fuer-eine-unwiderstehliche-revolution-mitherausgeber-andrew-boyd-besucht-deutschland/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2015/03/31/beautiful-trouble-handbuch-fuer-eine-unwiderstehliche-revolution-mitherausgeber-andrew-boyd-besucht-deutschland/#respond Tue, 31 Mar 2015 22:15:22 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=9411 Beautiful Trouble versteht sich als multimedialer Werkzeugkasten aus Buch, Website und als internationales Netzwerk, mit Anleitungen und Hilfestellungen dazu, wie man politische Aktionen erfolgreich durchführen kann – auch jenseits der bekannten Mittel, mit Phantasie und Spaß. Andrew Boyd, Mitherausgeber des Buchs, ist Anfang April in Deutschland zu Gast.

beautiful trouble

Demonstrieren, aber wie? Wir wollen uns gegen Unrecht auflehnen, politische Forderungen und Ziele erreichen, auf Probleme aufmerksam machen, die Welt ein Stück besser und lebenswerter. Als Mittel der Durchsetzung kennen wir die klassischen Methoden wie Streiks und Demonstrationen, organisiert von Gewerkschaften, Parteien oder Nichtregierungsorganisationen. In den vergangenen Jahren entwickelte sich auch der Flashmob zu einer populären Protestform, bei dem man sich via Hashtag in den sozialen Netzwerken verabredet, um an einem bestimmten Ort eine spontane gemeinsame Aktion durchzuführen.

Aber gerade in den USA haben sich seit den 1960er Jahren diverse innovative Aktionsformen entwickelt, vom Sit-In bis zu „Identitätskorrekturen“, durch die das Aktionskünstlerkollektiv The Yes-Men bekannt wurde: Sie schlüpfen in Rollen von Vertretern großer Konzerne oder aus der Politik und verkünden schier Unglaubliches, entweder als ob sie „geläutert“ wären und ihre Fehler einsähen, oder sie überziehen das Verbrecherische ins Absurde.

Taktiken zum kreativen Nachbauen

Solche und andere Taktiken werden in Beautiful Trouble vorgestellt und die erfahrenen Aktivisten wie eben die Yes-Men schreiben, wie man sie am effektivsten einsetzt. Im zweiten Teil des Buches geht es um „Prinzipien“, die hinter all diesen Protestformen stehen – ethische und moralische, aber auch ganz praktische: Wie kommuniziert man sein Anliegen über diese Aktionen am besten? Wie geht man miteinander um? Wie bleibt man stark und hält durch?

Im dritten Teil werden Theorien vorgestellt, die durch solche Aktionen praktisch durchgesetzt werden sollen, wie die Stärkung oder die Rückgewinnung öffentlichen Raums; es geht um Macht und politische Identität. Im letzten Teil werden ein paar erfolgreiche konkrete Aktionen genauer beschrieben.

Im ganzen Buch werden Qerverweise auf andere Teile und auch die Website gesetzt, quasi als analoge „Links“. Der deutschen Übersetzung wurden auch Texte und verweise aus dem deutschsprachigen Kontext beigefügt, so zum Zentrum für politische Schönheit, dass mit provokativen Aktionen auch hierzulande zu sehr kontrovers geführten Diskussionen anregte.

Andrew Boyd (bekannt geworden u.a. mit der Aktion „Billionaires for Bush„) und Dave Oswald Mitchell kämpfen seit mehr als zwanzig Jahren mit ihren ganze eigenen Mitteln für sozialen Wandel; mit „The Other 98%“ haben sie die Occupy-Proteste vorweggenommen. Da sie feststellten, dass gute Organisation alles ist, haben sie jetzt Beautiful Trouble zusammengestellt.

Buchvorstellungen mit Andrew Boyd:

6.4. Leipzig, Neues Schauspiel, 20 Uhr.
7.4. Berlin, bei den Telekommunisten, informelles Treffen

BEAUTIFUL TROUBLE – Handbuch für eine unwiderstehliche Revolution, Herausgegeben von Andrew Boyd und Dave Oswald Mitchell, orange press 2014

15 x 20 cm | 240 Seiten
illustriert | Klappenbroschur
€ 20,- (D) | € 20,60 (A) | SFr 27,50 (CH)
ISBN 978-3-936086-73-7

Website Beautiful Trouble
Buch auf Deutsch bei Orange Press

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Naomi Klein im Haus der Kulturen der Welt: „Wir brauchen radikale Maßnahmen, die in die Fundamente unseres Wirtschaftssystems eingreifen“ http://www.plan-alternative.de/index.php/2015/03/23/naomi-klein-im-haus-der-kulturen-der-welt-wir-brauchen-radikale-massnahmen-die-in-die-fundamente-unseres-wirtschaftssystems-eingreifen/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2015/03/23/naomi-klein-im-haus-der-kulturen-der-welt-wir-brauchen-radikale-massnahmen-die-in-die-fundamente-unseres-wirtschaftssystems-eingreifen/#respond Mon, 23 Mar 2015 13:21:13 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=9334 Die kanadische Bestsellerautorin Naomi Klein stellte im Berliner Haus der Kulturen der Welt ihr neues Buch vor. Darin geht es um den Kampf gegen Klimawandel, den sie in Zusammenhang mit den Kämpfen um soziale Gerechtigkeit stellt. Dabei stellt sie unser Wirtschaftssystem in Frage und fordert radikale Maßnahmen. Diese seien notwendig, um das Überleben der Menschheit zu sichern.

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Mit randloser Brille, weißem Blüschen und Pagenschnitt sieht sie eher etwas bieder aus: Das Posterchild der globalisierungskritischen Bewegung ist kein Punk, und auch keine Draufgängerin. Sie ist herzlich, sensibel und aufmerksam, bemüht, sich nicht als Star zu präsentieren, sondern auf Augenhöhe. Sie ist ein Nerd, belesen und engagiert in der Sache. Aber hier ist sie konsequent und radikal.

Naomi Klein ist derzeit in Deutschland, um ihr neues Buch zu bewerben. This Changes Everything: Capitalism vs. Climate, auf Deutsch gerade beim S. Fischer Verlag erschienen unter dem Titel Die Entscheidung: Klima vs. Kapitalismus. Die kanadische Publizistin schreibt wenige Bücher – drei bisher über 15 Jahre –, aber die sind dann Pflichtlektüre. Und bewegen etwas in den Köpfen, in der Gesellschaft. „No Logo“ und „The Shock Doctrine“ waren wichtige Initialzündungen, die die neoliberale Erzählung von der „Alternativlosigkeit“ durchbrachen und Menschen anregten, sich gegen das System aufzulehnen. Das gilt auch für das neue Buch, dass sich mit der drohenden Gefahr des Klimawandels beschäftigt – und welche Bedeutung dieser auch für die soziale Gerechtigkeit hat.

Auf Drängen italienischer Freunde, wie sie gestern Abend erzählte, war sie vor wenigen Tagen in Frankfurt bei Blockupy, um darauf hinzuweisen, wie eng der Kampf gegen die europäische Austeritätspolitik auch mit dem Kampf gegen den Klimawandel verknüpft ist. In Berlin ist sie im Rahmen der Democracy Lectures zu Gast, die das Haus der Kulturen der Welt gemeinsam mit den Blättern für deutsche und internationale Politik seit dem vergangenen Jahr präsentiert.

Der Chef des Hauses, Bernd Scherer, gab die Einführung persönlich. Der Gast ist wichtig, und auch die Veranstaltungsreihe. Das 1 500 Menschen fassende Auditorium des Hauses war voll bis auf den letzten Platz, es gab eine Video- und Audioübertragung im Haus für diejenigen, die keine Karte mehr ergattern konnten. In den letzten zwei Wochen mussten die Mitarbeiter diverse Interessierte abwimmeln: Leider ausverkauft. Wie bei einem Rockkonzert standen Menschen vor der Tür des Hauses, um noch Restkarten zu bekommen, nur waren sie meist älteren Semesters.

Naomi Klein im Gespräch mit Bernd Scherer

Naomi Klein im Gespräch mit Bernd Scherer

In seiner Einführung betont Blätter-Redakteur Albrecht von Lucke, wie wichtig die Arbeit von Klein Ende der 1990er war, um klarzustellen, dass die Globalisierungskritiker kein Haufen Wirrköpfe sind. Sie lieferte als seriös recherchierende Journalsitin die Fakten und stellte Zusammenhänge her. Sie zeigte auch Alternativen auf, die es laut der dominanten Erzählung nicht gab. Er betonte auch noch einmal die Wichtigkeit, den existenzbedrohenden Klimawandel angesichts der vielen Konflikte in der Welt nicht aus dem Auge zu verlieren. Denn wenn wir nichts tun, wird dieser alles ändern – wie der englische Titel von Kleins Buch sagt. Alles ändern wird sich allerdings auch, wenn wir vom fatalen Pfad abbiegen und den Weg in eine Zukunft gehen, die auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft beruht statt auf Ausbeutung der Ressourcen der Erde. Deshalb, und auch angesichts des nächsten Klimagipfels Ende des Jahres in Paris haben auch die Blätter dieses Jahr das Thema Klima zum Schwerpunkt gemacht.

Eine dreiviertel Stunde lang stellte Klein die zentralen Thesen ihres Buchs vor. Zunächst betonte sie noch einmal die Dringlichkeit des Anliegens, warum radikales Handeln hier nicht vermeidbar ist. Ein deutscher Journalist hätte ihr gesagt, die Deutschen hätten schlechte Erfahrungen mit radikalen Umbrüchen und seien deshalb eher für ein langsames, schrittweises Vorgehen zu haben. Der Zeitpunkt dafür sei aber bereits verpasst, so Klein. 1988 hatte der Klimaforscher James Hansen vor dem US-amerikanischen Kongress den Klimawandel attestiert und das Problem wurde zum ersten Mal ernst genommen. Auf dem Klimagipfel in Rio de Janeiro 1992 wurde zum ersten Mal auf globaler Ebene darüber diskutiert. Dies sei der denkbar schlechteste Zeitpunkt für diese Erkenntnis gewesen. Es war die Blütezeit des Neoliberalismus, der durch den Zusammenbruch des Ostblocks noch einmal an Fahrt aufgenommen hatte. So hätte man verpasst, effektive Maßnahmen zu treffen und müsse nun in das Fundament unserer Wirtschaftsordnung eingreifen, um die Katastrophe zu vermeiden.

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Die Paradigmen des Neoliberalismus stünden genau im Gegensatz zu dem, wie wir jetzt handeln müssen: Statt Privatisierung brauchen wir eine starke Öffentlichkeit, statt weniger Steuern müssen wir die Umweltverschmutzer mehr finanziell in die Pflicht nehmen, um die Mittel für eine Umstrukturierung der Wirtschaft aufbringen zu können, statt Deregulierung brauchen wir härtere und verbindlichere Auflagen für die Konzerne. Warum richtet sich ihre Kritik aber gegen den Kapitalismus als solchen und nicht nur gegen seine entfesselte Version? Weil der Kapitalismus auf Wachstum beruhe. Dieses Konzept vertrage sich nicht mit den endlichen Ressourcen der Erde. In der späteren Fragerunde übt Klein aber freundliche Kritik an der Degrowth-Bewegung. Sie fände das Label falsch, denn es gehe nicht generell um ein Schrumpfen oder einen Wachstumsstop – einige Sektoren der Wirtschaft, wie die der nachhaltige Energiesektor, müssten nämlich im Gegenteil dringend wachsen. Darauf muss man gerade in Zeiten der Austeritätspolitik sehr vehement bestehen, weil es sonst keine Mittel dafür gäbe.

Genaue Ausgestaltung der „Nächsten Ökonomie“ in den Kinderschuhen

Wie auch im Buch geht sie nur vage darauf ein, wie die neue Gesellschaft, die „Nächste Ökonomie“ aussehen soll. Sie deutet jedoch Entwicklungslinien an, über die unter Wissenschaftlern und Aktivisten ein weiter Konsens besteht: Das Transportwesen muss sich radikal ändern, das Ideal sei ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr, und eine Agrarwende, hin zu einer Agroökologie, wo traditionelle Anbaumethoden mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen verbunden sind, die eben nicht „Chemie“ heißen, sondern Pflanzen möglichst natürlich wachsen lassen – mit nur wenigen, aber entscheidenden Eingriffen durch die Menschen. Wichtig sei es gerade in diesen Krisenzeiten den Menschen zu vermitteln, dass es um ihr alltägliches Leben gehe, das abstrakte Thema mit der täglichen Sorge um die eigene Existenz zu verbinden, dass die vielen kleinen sozialen Kämpfe auch viel mit dem Klimawandel zu tun hätten, und dass dieser Kampf auch Chancen beinhalte auf Jobs und generell ein besseres Leben.

Während des Vortrags war merkwürdig still im Saal – nur bei einigen zentralen Aussagen wurde geklatscht.. Ich befürchtete, dass die Menschen, die sich gegen einen Kopfhörer mit Simultanübersetzung entschieden hatten, vielleicht doch nicht folgen konnten. Die Themen, soweit man mit ihnen nicht vertraut ist, sind nicht einfach, auch wenn Klein sie so klar wie nur möglich präsentiert. Nach der Veranstaltung konnte ich jedoch anhand der Gespräche feststellen, dass gerade dieses Neue, Komplexe und Spannende die Leute gefesselt hat, so dass sie angestrengt zugehörten hatten und verstehen wollten.

Hin und wieder quäkte im stillen Saal ein Kind. Das war der zweijähriger Sohn von Naomi Klein, der in ihrem Buch eine wichtige Rolle spielt. Er war, wie sie sagte, zum ersten Mal bei einer ihrer Lesungen dabei. Ihr Gesicht bekam einen anderen Ausdruck, als sie der Vater ihn kurz vor ihrem Vortrag hereinbrach und er zu ihren Füßen anfing zu spielen. Im Buch beschreibt sie im letzten Kapitel sehr offen und persönlich, wie lange und intensiv sie und ihr Partner versuchten, ein Kind zu bekommen und machte daraus eine Allegorie auf die aktuelle Situation und das Leben an sich. Dass dieser kleine Fratz nun auf der Welt ist, entgegen aller Widrigkeiten, ist auch ein Zeichen der Hoffnung.

Luise Neumann-Cosel von der BürgerEnergieBerlin-Genossenschaft und Tadzio Müller von der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Luise Neumann-Cosel von der BürgerEnergieBerlin-Genossenschaft und Tadzio Müller von der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Klein beschloss ihren Vortrag mit der Aussage, dass sie gar keine Optimistin sei, wie viel annehmen. Sie sei nur keine Nihilistin. Sie wisse genau, dass die Chance, die wir haben, sehr klein ist – aber nichtsdestotrotz müsse man sie nutzen. Im Anschluss gaben Tadzio Müller von der Rosa-Luxemburg-Stiftung und und Luise Neumann-Cosel von der BürgerEnergieBerlin-Genossenschaft noch Beispiele dafür, wie man sich lokal engagieren kann, um die in Kleins Buch aufgezeichneten großen Ziele zu erreichen. Klein stellt Deutschland trotz aller Probleme als gutes Beispiel dar, wie man eine Energiewende erreichen kann. Immerhin haben wir doch einiges geschafft, mehr als in anderen Ländern.. Der Anteil hier sei bereits auf über 25% gestiegen. Generell betonte Klein, wie viel sich auch global in dem Bereich in den letzten Jahren getan hat – seit sie vor fünf Jahren angefangen hat, das Buch zu schreiben, und auch seit seiner Veröffentlichung auf Englisch im September. So habe sich eine immer stärker werdende Divestment-Bewegung entwickelt, der sich jüngst sogar der Guardian angeschlossen hat, die Anti-Fracking-Bewegung hat lokale Fracking-Verbote erreicht wie jüngst in Schottland und im US-Bundesstaat New York. Und es gibt inzwischen auch den wissenschaftlichen Nachweis, dass man den weltweiten Energiebedarf ausschließlich mit regenerativen Energien stillen kann.

Autogrammstunden oder lange Gespräche mit Fans sind nicht das Ding von Naomi Klein. So zog sie sich schnell nach dem Ende der Veranstaltung zurück, während viele Teilnehmer im Foyer noch eine Weile diskutierten. In der S-Bahn auf dem Heimweg hörte ich zufällig ein Gespräch über Atomkraft – ob diese besser sei, wenn man sie „sicherer“ mache oder ob man ausschließlich auf regenerative Energien bauen könne. Es sei wohl eher eine ideologische Frage, so die Antwort. Nein, war ich geneigt einzuwerfen, Atomkraft ist für meisten erst zu nehmenden Umweltaktivisten wie auch Klein kein Thema. Der einzige anerkannte, und deshalb auch oft kritisierte ist Guardian-Autor George Monbiot. Ich wollte ihnen mein zerfleddertes Buch ins Gesicht halten, von dem ich gerade die letzten Seite las. Ich ließ es bleiben. Ich hatte in letzter Zeit so viel dafür geworben – für mich ein Buch, was jeder gelesen haben muss, wenn er die Welt verstehen will. Und will, dass die Menschheit eine Zukunft hat. So ernst ist es.

Website This Changes Everything (English)
Verlagsankündigung S. Fischer

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Bewusst Leben ohne Geld: Familie Fellmer sucht eine neue Bleibe http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/10/11/bewusst-leben-ohne-geld-familie-fellmer-sucht-eine-neue-bleibe/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/10/11/bewusst-leben-ohne-geld-familie-fellmer-sucht-eine-neue-bleibe/#respond Sat, 11 Oct 2014 10:06:51 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=8457 Familie Fellmer sucht eine Wohnung. Nichts besonderes eigentlich. Viele junge Familien suchen in Berlin eine bezahlbare Wohnung, was in den letzten Jahren immer schwieriger wurde. Nur Familie Fellmer hat gar kein Geld. Und das ganz bewusst – sie leben ein Experiment, in dem sie ganz ohne Geld leben wollen, und sich von den „Abfällen“ unserer Gesellschaft ernähren, in ihren Nischen leben wollen.

Endgültiges Ziel ist es, in einem geldfreien veganen Ökodorf im Süden Europas zu leben, das bereits Form annimmt: Eotopia. Für Viele ist es unvorstellbar, ohne Geld zu leben. Raphael Fellmer hat es 2010 ausprobiert, auf einer Reise ohne Geld und per Anhalter von Holland mit dem Segelboot über den Atlantik, die ihn über Brasilien durch Zentralamerika bis nach Mexiko brachte. Das Experiment war so erfolgreich, dass er sich sagte: Ich mache weiter, auch mit Frau und Kindern. Derzeit wohnen sie bei einer Familie in Zehlendorf.

In einem Buch fasste Fellmer seine Erfahrungen zusammen – wie es im Alltag aussieht, ohne Geld zu leben, wie man sich selber dabei fühlt und wie andere aus das Konzept reagieren. Er stellt damit viele von uns als „normal“ empfundene Zusammenhänge in Frage, hinterfragt die Rolle von geld und Lohnarbeit in unserer Gesellschaft. Und er zeigt auf, welche Ressourcen in unserer Gesellschaft vergeudet werden: Von Hausleerstand bis zu Lebensmitteln. So ernährt sich seine Familie von „Abfällen“ aus Biomärkten und findet diverse andere Wege, ein glückliches Leben zu führen, ohne mit Geld zu bezahlen.

In diesem Zusammenhang hat Fellmer vor drei Jahren die Initiativen Foodsharing.de und Lebensmittelretten.de ins Leben gerufen. Inzwischen engagieren sich dort nach Fellmers Angaben über 7000 Menschen, mit 20 Koordinator/innen, die eine Million Kilo Lebensmittel bei rund 1000 Betrieben vor der Vernichtung bewahrt werden.

Mit seinem Engagement widerspricht Fellmer auch dem oft gehörten Vorwurf, er sei ein Schmarotzer, der auf Kosten Anderer lebe. Mit seiner Arbeit, auch wenn sie nicht monetär vergütet wird, aber auch seinem anderen Lebensstil, leistet er einen größeren Beitrag für unsere Gesellschaft als manch einer in einem entfremdeten Lohnjob. Allein die widerstreitenden Meinungen über den Lebensstil der Familie regen eine wichtige gesellschaftliche Diskussion an.

Wer mehr über Fellmers Erfahrungen wissen möchte, kann sich hier das Buch „Glücklich ohne Geld“ kostenlos herunterladen bzw. bestellen. Wer kostenlosen Wohnraum für die Fellmers hat, kann sich hier melden.

Website von Raphael Fellmer
YouTube-Kanal von Raphael Fellmer
Interview in der taz (2012)

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Moment: Die Yes-Men auf der Re:Publica 2014 http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/05/06/moment-die-yes-men-auf-der-republica-2014/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2014/05/06/moment-die-yes-men-auf-der-republica-2014/#respond Tue, 06 May 2014 22:36:13 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=6959 IMG_1947x 1000

Gestern gaben die US-Aktivisten Igor Vamos und Jacques Servin, bekannt als die Köpfe der Yes Men, die Keynote Speech der Re:publica 2014, die mit 8 000 Leuten, die sich am Berliner Gleisdreieck versammelten, inzwischen ein Mega-Event ist. Danach mischten sie sich ein wenig unters Volk und gaben Interviews, in denen sie für ihren Film The Yes Men Are Revolting, der 2015 erscheinen soll warben, und vor allem für die zeitnahere Veröffentlichungen des Handbuchs Beautiful Trouble – Handbuch für eine unwiderstehliche Revolution, das im Juni auf Deutsch herauskommt. Dafür haben die Herren mehrere Kapitel verfasst – mehr zum englischen Original hier. mehr zum Thema demnächst auch an dieser Stelle. Die Re:pblica geht noch bis Donnerstag

Website der Yes Men
Video der Keynote Speech

Zuerst veröffentlicht auf Popkontext.de

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100 Favourite Places – das Berlin Buch von Slow Travel Berlin http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/12/22/100-favourite-places-das-berlin-buch-von-slow-travel-berlin/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/12/22/100-favourite-places-das-berlin-buch-von-slow-travel-berlin/#respond Sun, 22 Dec 2013 15:00:28 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=4846 Slow Travel Berlin ist ein vom britischen Journalisten Paul Sullivan initiierter englischsprachiger Berlin-Blog zu nachhaltigem Reisen. Den meisten ist er durch seine interessanten und intelligenten Beiträge über besondere Orte in Berlin bekannt, die von einer Handvoll freier Journalist/innen erstellt werden.

Foto: Felipe Tofani

Foto: Felipe Tofani

Konsequenterweise wurden diese jetzt in einem Buch zusammengefasst, in dem das Slow Travel Kernteam seine 100 Lieblingsorte in Berlin vorstellt. Hier werden nicht die angesagtesten Highlights für den Hipster-Touri vorgestellt, sondern die persönlichen der hier lebenden Autor/innen. Wie in einem „normalen“ Guide gibt es natürlich auch Empfehlungen für Cafés und Restaurants, Museen, Parks etc. Alles haben die Autor/innen aber selbst ausprobiert, erkundet und fotografiert.

Hier eine kleine Bildergalerie als Vorschau auf das Buch, hier mehr Infos auf Slow Travel Berlin.

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Energiewende – radikal gedacht: Buchvorstellung zu “Schlauen Netzen” am 5. August in Berlin http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/07/31/energiewende-radikal-gedacht-buchvorstellung-zu-schlauen-netzen-am-5-august-in-berlin/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/07/31/energiewende-radikal-gedacht-buchvorstellung-zu-schlauen-netzen-am-5-august-in-berlin/#respond Wed, 31 Jul 2013 13:35:32 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=1764 Was als „radikal“ gesehen wird, hängt immer von den aktuellen gesellschaftlichen Gegebenheiten ab. Wäre Kommunismus „normal“ würde man kapitalistische Ausbeutungsverhältnisse als „radikal“ sehen. Wäre die Nutzung regenerativer Energien „normal“, würde man die Nutzung einer nicht kontrollierbaren und umweltschädlichen Energiequelle wie Atomkraft als „radikal“ angesehen. Die Verhältnisse sind aber so, dass Kapitalismus und Atomkraft die Norm sind, egal ob es faktisch bessere Lösungen gibt. Glücklicherweise wird an diesem Konsens gerade gerüttelt.

schlaue netze cover

Es gibt faktisch begründete Behauptungen von Experten, dass die Nutzung von 100 Prozent erneuerbaren Energien bis 2050 absolut möglich ist. Doch wie dieses Ziel praktisch zu erreichen? Jenseits des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) bedarf es neuer Denkansätze. Diese versuchen Andreas Knie (Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel, InnoZ) und Weert Canzler (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, WZB) in einem neuen Buch zu liefern: „Schlaue Netze – wie die Energie- und Verkehrswende gelingt“.

Darin weisen sie u.a. darauf hin, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien Energie- und Verkehrswende Hand in Hand gehen müssen, um das Ziel, die Umwelt weniger zu belasten nachhaltig erreichen zu können. Kerngedanke ist die Formulierung eines Schlaue-Netze-Gesetzes als Hebel für das Gelingen der Wende. Der Vorschlag ist eigentlich common sense, aber aus aktueller Sicht gleichermaßen radikal wie komplex und zielt auf eine starke Beteiligung der Menschen. Leider ist es noch immer schwierig zu vermitteln, dass eine Umstellung in Lebensstil und Haltung jedes Einzelnen geben muss, um eine wirkliche Wende herbeizuführen. Und dass ein anderes, bewußteres Leben nicht gleichzusetzen ist mit einem weniger angenehmen. Wie wenig Konsum und Geldgier glücklich machen sehen wir am aktuellen Status Quo.

Das Buches stellen die Autoren gemeinsam mit Renate Künast, Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen am Montag, 5. August, 10 bis 11 Uhr, vor. Anschließend gibt es ein Pressegespräch. Ort: Restaurant Traube, Reinhardtstraße 33, 10117 Berlin.

Weert Canzler und Andreas Knie: Schlaue Netze. Wie die Energie- und Verkehrswende gelingt, oekom verlag, 29. Juli 2013, 12 x 18 cm, ca. 144 S., ISBN 978-3-86581-440-1, 9.95 EUR, 10.30 EUR (A). Erhältlich auch als E-Book.

Mehr Infos zum Buch beim Oekom-Verlag

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The Story of Stuff Project: Kinderleicht erklärt, wie die Welt tickt – und wie sie besser ticken könnte http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/07/23/the-story-of-stuff-project/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/07/23/the-story-of-stuff-project/#respond Tue, 23 Jul 2013 17:55:31 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=1341 The Story of Stuff Project wurde im Dezember 2007 von der US-Amerikanerin Annie Leonard ins Leben gerufen. Alles begann damit, dass sie ein kleines grünes Radio kaufte. Erst freute sie sich über das Schnäppchen, $ 4,99, doch dann fragte sie sich: Wie kommt es zu diesem billigen Preis? Wenn ich nicht mehr zahle, wer zahlt die wirklichen Produktionskosten? Und was ist mit der Umweltverträglichkeit? In inzwischen 38 Episoden erklärt sie die Geschichte und die Zusammenhänge um Konsumprodukte. Wie sind sie in unser Leben getreten? Wozu brauchen wir sie? Brauchen wir sie überhaupt? Wie gut tun sie uns oder wie schaden sie uns? Unter welchen Umständen werden sie produziert? Wie können wir unser Konsumverhalten ändern? Was sind die besseren Produkte?

story of stuff

All diese Fragen stellt und beantwortet Leonard in animierten Filmen klar und einfach. Was leicht erscheint, ist sehr gründlich und aufwendig recherchiert – Leonard reist um die Welt und schaut sich an, wo die Produkte wie hergestellt werden. Dabei richtet sie sich nicht direkt an Kinder, auch wenn diese Filme sich hervorragend für diese eignen. Auch als Erwachsene/r kann man hier kompakt Sachen erfahren, die man zuvor zumindest nicht so genau wusste. Besonderen Wert legt Leonard darauf, auch die globalen politischen, ökonomischen und sozialen Zusammenhänge zu zeigen. Dabei agitiert sie nicht, sondern benennt schlicht die oft erschreckenden Fakten und Zusammenhänge, fragt nach Dingen, über die wir meistens nicht nachdenken.

Inzwischen arbeitet sie mit einem Team und einer aktiven Community, und auch thematisch erweiterte sie ihre Geschichten auf den Konsumenten / die Konsumentin selbst. Bisher gibt es einige deutschen Übersetzungen, die von Unterstützer/innen und Fans als Untertitel auf YouTube eingestellt worden sind. Demnächst ist eine systematischere Übersetzungs-Kampagne geplant.

The Story of Stuff: How Our Obsession with Stuff Is Trashing the Planet, Our Communities, and Our Health-and a Vision for Change erschien 2010 auch als Buch bei Free Press (Simon & Schuster).

Website
Story of Stuff Project on YouTube

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Alternative für Deutschland? – Buch von Andreas Kemper über eine fragwürdige Partei und ihre Hintergründe http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/06/24/alternative-fur-deutschland-buch-von-andreas-kemper-uber-eine-fragwurdige-partei-und-ihre-hintergrunde/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2013/06/24/alternative-fur-deutschland-buch-von-andreas-kemper-uber-eine-fragwurdige-partei-und-ihre-hintergrunde/#respond Mon, 24 Jun 2013 01:35:32 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=201 Auch wenn wir hier nach ebendiesen suchen – nicht überall wo „Alternative“ drauf steht, ist Alternative drin. Jedenfalls keine, die vorwärts zeigt und Dinge zum nachhaltig Guten verändert. Aktuelles Beispiel ist die neue Partei Alternative für Deutschland (AfD), um die im Blätterwald viel Wirbel gemacht wurde und deren Auftreten viele Unzufriedene erst einmal aufhorchen ließ. Aber was steckt wirklich hinter dieser Gruppierung, die die Globalisierung ablehnt, aber den entfesselten Kapitalismus in verschärfter Form auf nationaler Ebene vorantreiben will und deren gesellschaftlichen Visionen aus dem 18. Jahrhundert stammen?

kemper rechte rebellion

Der Soziologe Andreas Kemper hat sich die Partei, die sich als „Alternative für Deutschland“ sieht, genauer angeschaut, die Ideen, für die ihre Vertreter/innen stehen analysiert und die personellen Verbindungen aufgezeigt. In seinem Blog veröffentlichte er regelmäßig aktuelle Informationen, seit sich die Partei formierte. Die Ergebnisse seiner Recherche hat er nun im Buch Rechte Euro-Rebellion: Alternative für Deutschland und Zivile Koalition e.V. zusammen, das am 8. Juli 2013 bei Edition Assemblage erscheint.

Interview mit Andreas Kemper zum Thema bei Telepolis
Interview mit Andreas Kemper zum Thema im Spiegel
Buch bei Edition Assemblage

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Studs Terkel – 100. Geburtstag / New Song By Jon Langford for Studs Terkel! http://www.plan-alternative.de/index.php/2012/06/24/studs-terkel-100-geburtstag-new-song-by-jon-langford-for-studs-terkel/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2012/06/24/studs-terkel-100-geburtstag-new-song-by-jon-langford-for-studs-terkel/#respond Sun, 24 Jun 2012 00:29:18 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=199 Nur die Guten sterben jung gilt zum Glück nicht für alle – manchen ist auch ein erfülltes, langes Leben gegönnt – so wie dem US-amerikanischen Radiomoderator, Autor, Historiker und Schauspieler Studs Terkel. Seinen hundertsten Geburtstag am 16. Mai 2012 erlebt er trotzdem nicht mehr – nachdem er noch kurz davor auch in Deutschland noch seine Memoiren Touch and Go (2007) vorgestellt hatte, starb er am 30. Oktober 2008. Ein Nachruf bezeichnete ihn als „die Seele des Mittelwestens, und ein grundehrlicher Außenseiter und Freund der einfachen Frauen und Männer“. Terkel gehörte wie der zehn Jahre jüngere Historiker Howard Zinn, oder der Musiker Woody Guthrie – zwei Monate nach Terkel geboren -, zu den wichtigsten Chronisten des „anderen Amerika“ im „Amerikanischen Jahrhundert, der „einfachen Menschen“ in den Vereinigten Staaten.

studs terkel

Foto: Quelle: http://studsterkelcentenary.wordpress.com

Terkel wurde zu einer Zeit geboren, als sich die USA von einer Agrar- in eine Industrienation verwandelte und sich von einer regional- zur Weltmacht entwickelte, wurde geprägt durch die Erfahrung der Großen Depression in den 30ern, den 2. Weltkrieg, und durchlebte die Nachkriegszeit mit der wachsenden Konsumgesellschaft, der Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner und dem Kalten Krieg, den Vietnamkrieg, die mächtigen Anti-Atom-Demonstrationen der 70er, die Emanzipation der Frauen und der Homosexuellen, die Reagan-Ära, den Mauerfall, 9/11 und als letztes den Irakkrieg und die Finanzkrise von 2008.

Seiner Heimatsstadt Chicago ein Leben lang treu, reiste Terkel durch ganz Amerika, interviewte in Radiosendungen und für Bücher „normale“ und prominente Leute seiner Zeit zu Alltagsthemen und großen politischen und sozialen Ereignissen und erstellte so eine soziale Landkarte seines Landes, machte sie zu Chronisten von historischen Perioden wie der Depression und dem Zweiten Weltkrieg, schrieb über Arbeit und „Rasse“, die Jazz-„Giganten“ und er traf andere große Musiker von Bob Dylan bis Big Bill Broonzy, dessen Musik er, neben Schubert auf seiner Beerdigung gespielt haben wollte. Ein Kollege sagte einmal über Terkel: „Wenn Studs Terkel zuhört, reden alle.“ Wenn man etwas über das vergangene Jahrhundert und über die USA wissen und verstehen möchte, muss man den Stimmen zuhören, die Terkel eingefangen hat. Happy Birthday!

Song von Jon Langford zum 100. Geburtstag von Studs Terkel


Update: Mit freundlicher Genehmigung hier eine Demoversion eines Songs für Studs Terkel, den Jon Langford (The Mekons) gestern für die Veranstaltung zum 100. Geburtstag von Studs Terkel in Chicago heute geschrieben hat und nur mit Ukulele in seinem Keller aufgenommen hat. Thanks Jon!

Jon Langford – Studs Song 2012 (Demo)

Jon Langford Barry Phipps_600

Foto: Barry Phipps / Bloodshot Records

Weiterlesen

Webseite zum 100. Geburtstag (English)
Erinnerung zum 100. Geburtstag in der Chicago Tribune (English)
Sehr schöne Charakterisierung der Person durch den Filmkritiker Roger Ebert zum 95. Geburtstag (English)
Studs Terkel bei Historical Voices (mit Audio / English)

Hören: Erinnerungen an Studs Terkel (in English)

Videos

(Zuerst veröffentlicht am 15.5.2012 auf Popkontext.de)

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Hard Ground – Gedichtband von Tom Waits http://www.plan-alternative.de/index.php/2011/06/19/hard-ground-gedichtband-von-tom-waits-zu-bildern-von-obdachlosen-des-fotojournalisten-michael-obrien/ http://www.plan-alternative.de/index.php/2011/06/19/hard-ground-gedichtband-von-tom-waits-zu-bildern-von-obdachlosen-des-fotojournalisten-michael-obrien/#respond Sun, 19 Jun 2011 11:15:31 +0000 http://www.plan-alternative.de/?p=25 Kaum zu glauben, aber der Musiker und Poet Tom Waits hat noch nie einen Gedichtband herausgebracht. Jedenfalls wird seine Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Fotojournalisten Michael O’Brien als seine erste Veröffentlichung dieser Art beworben. Es geht dabei nicht um eine Kollektion von Songtexten, sondern um ein Thema, mit dem sich Waits Zeit seiner Karriere befasst hat: Gesellschaftlichen Außenseiter/innen, in diesem Fall Obdachlose.

tom-waits-hard-ground-cover

Waits Kompagnon bei diesem Projekt, Michael O’Brian, freundete sich 1975 als aufstrebender Fotograf und Journalist mit einem obdachlosen Mann an. Er machte mehrere Arbeiten über Obdachlosigkeit, für die er auch renommierte journalistische Auszeichnungen erhielt. Als er sich vor vier Jahren wieder dem Thema zuwandte, war er erschrocken, wie sich die Zahl der betroffenen Menschen seit seiner ersten Auseinandersetzung erhöht hat: 3,5 Millionen US-Amerikaner sind heute im Jahr von Obdachlosigkeit betroffen.

Für das Buchprojekt machte O’Brian Fotos und Interviewte die Betroffenen. Waits tat, was er immer tut: Er versetzte sich für seine Gedichte in die Rolle dieser Außenseiter und versuchte, ihr Denken und Fühlen in poetische Worte zu kleiden.

Das Buch erscheint im März bei der University of Texas Press, hat 184 Seiten und 88 schwarz-weiß Fotos und kann hier vorbestellt werden.

Tom Waits will publish his first book of poems in collaboration with award-winning photojournalist Michael O’Brien. The book will be called Hard Ground and will also contain interviews with and photographs of homeless people. It will come out next March. Find information in English here.

(Dieser Beitrag erschien zuerst am 30.11.2010 auf Popkontext.de)

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